Kinderwunsch Paar schaut auf positiven Schwangerschaftstest

Bluthochdruck in der Schwangerschaft – Wie kann ich ihn natürlich senken?

Bluthochdruck (Hypertonie) kommt in der Schwangerschaft häufig vor. Normalerweise stellt das kein großes Risiko dar, da dieser erhöhte Blutdruck nur gelegentlich aufkommt. Leidet die Mutter allerdings länger unter schwangerschaftsbedingtem Bluthochdruck droht in bestimmten Fällen eine Fehlgeburt. Daher glauben Mütter oft es sei wichtig den Blutdruck, ist er mal erhöht, mit natürlichen Maßnahmen zu senken. Medikamente sind für Schwangere natürlich kritisch, da sie ebenfalls ein Risiko für das ungeborene Kind darstellen. So suchen Schwangere eher nach natürlichen und sanften Alternativen. 

In diesem Artikel wollen wir aufklären: 

  1. Woher kommt Bluthochdruck in der Schwangerschaft?
  2. An welchem Symptom erkenne ich erhöhten Blutdruck?
  3. Welche Behandlung mit natürlichen Maßnahmen gibt es und sind diese eigentlich sinnvoll?
  4. Was ist die Erkrankung Präeklampsie und Eklampsie und was hat sie mit Blutdruck zu tun?
  5. Wie hoch ist das Risiko bei hohem Blutdruck für das Baby?

Woher kommt Bluthochdruck in der Schwangerschaft?

Steigt der  Blutdruck nur in der Schwangerschaft und war vorher normal, ist meistens eine Reaktion des Körpers auf eine Fehlentwicklung der Grund. Man kann das auch als Rettungsversuch des Körpers interpretieren, der sich anpasst, um das Kind im Mutterleib zu schützen. Sehr häufig ist der Grund, dass die Plazentaentwicklung gestört ist. Diese ist zuständig dafür, dass das Baby immer ausreichend mit Sauerstoff- und Nährstoff durch die Mutter versorgt wird. Dazu bilden sich in der Plazenta durchlässige Blutgefäße. Sind diese nicht ausreichend vorhanden, oder sind sie verengt, besteht eine Gefahr für das Baby, da es eventuell nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Der Körper der Frau reagiert in diesem Fall und sendet Botenstoffe an das Herz-Kreislauf-System, die den Blutdruck der Mutter erhöhen. Man kann sich das vorstellen wie ein verstopfter Schlauch, aus dem nur wenig Wasser kommt. Erhöhe ich den Druck im Schlauch, z.B. durch Aufdrehen des Wasserhahns, so kommt trotz Verstopfung mehr Wasser heraus. Wenn also der Blutdruck erhöht wird, kann Blut durch diesen höheren Druck besser durch die Plazenta fließen. Als Resultat wird über die Nabelschnur auch die Versorgung des Babys mit Sauerstoff und lebenswichtigen Nährstoffen verbessert. Damit schützt der Körper das Kind, allerdings mit negativen Auswirkungen auf die Gesundheit der Frau. 

Hypertonie Symptome Grafik appoco

Das bedeutet aber im Umkehrschluss auch: Verringere ich den Blutdruck, wird das Kind gegebenenfalls unterversorgt und es können Komplikationen in der Entwicklung des Babys auftreten. Um festzustellen, ob eine solche für das Baby gefährliche Komplikation vorliegt, misst der Frauenarzt in der Regel in der 22. Schwangerschaftswoche per Ultraschall, ob eine solche Störung vorliegt. Das allerdings nur, wenn auch der Blutdruck deutlich erhöht ist, da es sich nicht um eine normale Kassenleistung in der Vorsorge handelt.

Hier wird es kompliziert. Denn der Körper reagiert zum Schutz des Babys, allerdings zu Ungunsten der werdenden Mutter. Denn ein Bluthochdruck während einer Schwangerschaft verhält sich anders, es kann zur sogenannten Präeklampisie kommen.

Was ist Präeklampsie?

Eine Präeklampsie tritt bei ca 5% der Schwangeren auf.  Die Hypertonie wird bei einer Präeklampsie in der Regel mit jeder Schwangerschaftswoche stärker. Meist merken dies die Frauen erst an den ersten spürbaren Symptomen wie Kopfschmerzen. Das ist allerdings nicht alles. Die Nieren geben bei hohem Blutdruck zunehmend wichtiges Eiweiß und Salz ab, was die Ursache für sehr starke Wassereinlagerungen ist. Wenn dann der Bluthochdruck weiter zunimmt, können sich auch Herzprobleme, Sehstörungen und im Extremfall auch Krampfanfälle einstellen, die sogenannte Eklampsie. Auch das sogenannte HELLP-Syndrom kann eine extreme Folge sein. In diesem Fall kämpfen Schwangere mit extrem starken Eklampsie-Symptomen und es muss schnell regiert werden und die Entbindung muss dann möglichst eingeleitet werden. 

Melden Sie sich für unseren Newsletter an und erhalten Sie...

  • Jede Woche kostenlose natürliche und generelle Gesundheitstipps.
  • Qualifizierte Tipps zu einer breiten Palette von Gesundheitsthemen.
  • Neuigkeiten, Updates und gelegentliche Rabatte von appoco.
Datenschutz*
 

An diesen Symptomen kann man Präeklampsie in der Schwangerschaft erkennen: 

  • Wiederholt erhöhte Blutdruckwerte ≥ 140/90 mmHg im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung
  • Eiweißausscheidung im Urin
  • Gewichtszunahme ≥ 1 kg/Woche während des 3. Trimesters
  • Änderung der Laborparameter
  • Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen
  • Kopfschmerzen, Augenflimmern
  • Ödeme (Wassereinlagerungen)

Behandlung von Präeklampsie 

Eine Präeklampsie braucht zwingend ärztlich engmaschige Überwachung und muss gegebenenfalls behandelt werden. Dazu gehören körperliche Schonung bis hin zur totalen Bettruhe. Normalerweise geschieht die Überwachung durch mehrfach tägliches Blutdruckmessen und im schweren Fällen kommen als Therapie auch Medikamente, wie Betablocker / ACE-Hemmer zum Einsatz. Kinder deren Mutter mit Bluthochdruck kämpft werden bei der Entbindung oft durch Kaiserschnitt auf die Welt gebracht. Das liegt vor allem am Risiko, dass eine Geburt für die Frau mit sich bringt und weniger an einer Gefahr für das Baby. Bei einer sehr schweren Blutdruckkrise mit drohender Eklampsie und Blutungen um Gehirn der Mutter, wird in der Regel die Geburt eingeleitet, sollte die 34. Schwangerschaftswoche überschritten sein. Denn schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck verschwindet bereits kurze Zeit nach der Geburt wieder. 

Fit vor Schwanger – was kann ich gegen Hypertonie tun?

Sind Schwangere übergewichtig und haben sie bereits vor der Schwangerschaft mit Bluthochdruck (Chronischer Bluthochdruck) zu kämpfen, ist das Risiko einer Präeklampsie ungefähr ein Viertel höher, als für Frauen mit normalem Blutdruck. Gerade das Gewicht ist ein wesentlicher Risikofaktor. Auch darüber hinaus stellt eine Schwangerschaft eine enorme Belastung. Hier kann eine Frau mit Kinderwunsch eine Menge tun, um das eigene Risiko (und darum geht es vornehmlich) zu senken. Da es sich bei Hypertonie um eine Ausprägung des Herz-Kreislauf-Systems handelt, kann ich das Risiko leicht verringern, indem ich mein Gewicht durch gesunde Ernährung und Sport senke. Das erhöht im übrigen auch die Fruchtbarkeit. 

  • Auch für Schwangere gilt: Tägliche Bewegung. Spaziergänge an der frischen Luft, und alles, was das Herz ein wenig schneller schlagen lässt, aber Sie nicht überlastet. Vor der Schwangerschaft helfen Joggen, Fitness, Radfahren tanzen und andere Ausdauersportarten das Gewicht zu reduzieren und Herz und Kreislauf zu stärken. 
  • Ebenfalls wichtig: Gesünder essen. Achten Sie sehr genau auf Ihre Ernährung. Nehmen Sie weniger Salz, Zucker und gesättigte Fette zu sich. Fast Food und Fertignahrung sollten sie möglichst nicht essen. Essen Sie jeden Tag Obst und Gemüse. Essen Sie auch ab und zu fettigen Fisch wie Sardinen oder Makrelen.
  • Falls es Ihnen möglich ist, sollten sie Stress aus dem Weg gehen. 

Unsere appoco Experten zum Thema Hypertonie und Frauengesundheit

Wichtig: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise zum Zusammenhang zwischen Schwangerschaft, Herz-Kreislauf-System und Bluthochdruck Er darf nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden und kann die Beratung durch einen Experten nicht ersetzen. Bitte suchen Sie bei starken Beschwerden einen Arzt auf.

Quellen und weitere Informationen:

https://www.frauenaerzte-im-netz.de/aktuelles/meldung/schwangerschaft-bei-einer-schweren-blutdruck-krise-hilft-notfalls-die-geburt/

https://www.familienplanung.de/service/lexikon/eph-gestose

https://geburtsmedizin.charite.de/behandlungsangebote/bluthochdruck_in_der_schwangerschaft/

Mehr zum Thema Blutdruck / Hypertonie

Nach oben scrollen