Medikamentöse Behandlung des Cholesterinspiegel
Wenn die Ursache der niedrigen Werte eine genetische Veranlagung ist, kann eine medikamentöse Behandlung erforderlich sein, um den Cholesterinspiegel zu verbessern.
Es gibt dazu passende Medikamente, die Cholesterinwerte nachhaltig verbessern können. Diese Medikamente werden als HDL-Cholesterin-Modifikatoren oder HDL-Steigerer bezeichnet und können in Kombination mit Änderungen des Lebensstils wie einer gesunden Ernährung und regelmäßiger Bewegung eingesetzt werden, um den HDL-Spiegel zu steigern und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Auch hohes Cholesterin (sprich LDL) wird mit diesen oder anderen Arzneimitteln behandelt.
Ein Beispiel für ein Medikament zur Erhöhung der Cholesterinwerte sind Nikotinsäurepräparate (auch als Niacin bekannt), die in höheren Dosen als Nahrungsergänzungsmittel oder verschreibungspflichtige Medikamente erhältlich sind. Nikotinsäure erhöht den HDL-Cholesterinspiegel und senkt gleichzeitig den LDL-Wert und Triglyceridspiegel im Blut. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Nikotinsäurepräparate mit Nebenwirkungen verbunden sein können, wie beispielsweise Hautrötungen, Juckreiz und Magen-Darm-Probleme, und daher nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden sollten.
Andere Medikamente wie Fibrate oder bestimmte Statine können auch dazu beitragen, den HDL-Cholesterin-Wert zu steigern. Es ist jedoch wichtig, dass auch diese Medikamente nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden, da sie auch Nebenwirkungen haben können und nicht für jeden geeignet sind.
Eine gesunde Lebensweise, einschließlich einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung, bleibt jedoch die wichtigste Methode, um den HDL-Cholesterin-Spiegel zu steigern und die Wahrscheinlichkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.
Fazit
Niedriges Cholesterin kann auf verschiedene Gründe zurückzuführen sein und kann Symptome wie Müdigkeit, Schwindelgefühl und Gedächtnisprobleme verursachen. Eine gesunde Ernährung mit ausreichender Aufnahme von HDL-fördernden Lebensmitteln wie Fisch, Nüssen und Vollkornprodukten kann helfen, den HDL-Cholesterinwert zu erhöhen und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Gleiches gilt auch bei erhöhtem LDL-Cholesterin-Spiegel, der oft mit einem niedrigem HDL-Wert einhergeht.
Wenn jedoch eine genetische Veranlagung vorliegt, können medikamentöse Behandlungen wie Statine erforderlich sein, um den LDL-Cholesterin-Konzentration zu senken, den HDL-Wert zu steigern und damit die Gefahr von Herzerkrankungen zu reduzieren.
Es ist wichtig zu beachten, dass sowohl ein zu hoher als auch ein zu niedriger Cholesterinspiegel gesundheitliche Risiken mit sich bringen kann. Eine ausgewogene Ernährung und ein gesunder Lebensstil sind daher entscheidend, um den Cholesterinspiegel im gesunden Bereich zu halten.
Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass eine hohe HDL-Cholesterin-Konzentration im Blut mit einem geringeren Risiko für Herzerkrankungen verbunden ist. Eine Studie aus dem Jahr 2017 ergab beispielsweise, dass eine höhere HDL-Cholesterin-Konzentration mit einem niedrigeren Risiko für koronare Herzerkrankungen verbunden war (1). Eine weitere Studie aus dem Jahr 2019 fand heraus, dass eine Erhöhung des HDL-Cholesterins mit einer Verringerung des Risikos für kardiovaskuläre Erkrankungen und insbesondere für Schlaganfälle verbunden war (2).
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein ausgewogener Cholesterinspiegel wichtig für eine gute Gesundheit ist. Ein niedriger Cholesterinspiegel kann auf verschiedene Gründe zurückzuführen sein und kann Symptome wie Müdigkeit und Schwindelgefühl verursachen. Eine ausgewogene Ernährung und ein gesunder Lebensstil sind wichtige Maßnahmen zur Erhaltung eines gesunden Cholesterinspiegels. Wenn jedoch eine genetische Veranlagung vorliegt, kann eine medikamentöse Behandlung erforderlich sein, um den LDL-Cholesterin-Konzentration zu senken und die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Herzerkrankungen zu reduzieren.