Allergie gegen Antibiotika

Gibt es eine Morbus Crohn Behandlung ohne Medikamente?

Ein Morbus Crohn ist eine ernsthafte Erkrankung, die nicht ohne Medikamente und ärztliche Behandlung verlaufen sollte. Vor allem haben Morbus Crohn und die ebenfalls sehr verbreitete Colitis ulcerosa nichts mit einer gewöhnlichen Magen-Darm-Erkrankungen zu tun. Die Symptome einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) sind beispielsweise häufiges Erbrechen, starke Unterleibsschmerzen und hohes Fieber, wenn es sich um einen aktuellen Schub handelt (Akutphase). Zudem kommt diese akute Phase der Erkrankung regelmäßig wieder. Patienten gelingt in dieser Zeit kaum ausreichend Nahrung und Flüssigkeiten aufzunehmen und an ein normales Leben ist nicht zu denken. Ärzte verordnen in CED – Akutphasen dem Patient in Regel starke entzündungshemmende Mittel, wie beispielsweise Kortison, oder auch das etwas weniger starke Sulfasalazin zur akuten Behandlung der Symptome. Eine Heilung der Erkrankung ist aktuell für Morbus Crohn Patienten nicht möglich und auch eine akute Behandlung und langfristige Therapie ohne Medikamente absolut nicht ratsam. Allerdings kommen diese Medikamente, insbesondere das Kortison, mit einigen Nebenwirkungen, sollten sie langfristig im Rahmen der Therapie eingesetzt werden. Gastroenterologen versuchen daher diese Mittel nicht über lange Zeit zu verschreiben, u.a. weil es auch im ganzen Körper wirkt und auf die Dauer zahlreiche schwere Nebenwirkungen an ganz anderer Stelle erzeugt. Morbus Crohn, ebenso wie Colitis ulcerosa, kommt aber in Schüben und bei 30-60% der Erkrankten folgt der nächste starke Schub innerhalb eines Jahres. Daher suchen Betroffene nach Möglichkeiten, eine weitere Kortisonbehandlung zu vermeiden oder hinauszuzögern.

Kortison vermeiden, durch Herauszögern der Akutphase

Einen akuten Schub von Morbus Crohn erfolgreich heraus zu zögern, kann die Menge des Kortisons innerhalb eines Jahres verringern, zudem steigt die Lebensqualität der Patienten sehr, da die Morbus Crohn Symptome seltener auftreten. Der Betroffene kann dies zum einen durch eine richtige Ernährung erreichen, welche den Darm entlastet, die Entzündung der Darmwand verringert und ein akuten Morbus-Crohn-Schub verzögert. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) können zwar auf diese Weise nicht geheilt werden, allerdings hilft dies eine Behandlung mit starken Medikamenten auf ein Minimum zu reduzieren. Bei schweren Verläufen von Morbus Crohn kommen allerdings auch hier immer wieder andere  Medikamente zum Einsatz, ebenfalls mit dem Ziel die beschwerdefreien Phasen auszudehnen und damit das Kortison länger oder überhaupt abzusetzen. Diese Dauertherapie erfolgt mit Azathioprin oder 6-Mercaptopurin in Form von wöchentlichen Spritzen und dauert in der Regel mehrere Jahre. Eine weitere sehr belastende Folge von Morbus Crohn sind Perianale Fisteln und Abszesse. Diese Fisteln sind gekennzeichnet durch starke Schmerzen, dem unkontrollierten Ausfluss von Flüssigkeit, Eiter und Stuhl und lassen ein normales Leben kaum noch zu. Auch diese müssen mit Medikamenten und oft auch chirurgisch Behandelt werden.

Bei weniger ausgeprägten Formen von Morbus Crohn, oder zu Beginn der Erkrankung, kann mit der richtigen Ernährung das Mikrobiom (Darmflora) der Erkrankten gestärkt werden und Entzündungen gedämpft werden, damit die medikamentöse Behandlung herausgezögert und verkürzt wird. Zudem fehlen vielen Patienten wichtige Nährstoffe, die wiederum auch Entzündungen dämpfen und die Selbstheilung des Darms unterstützen könnten.

Vor allem die heftigen Durchfälle bewirken, dass lebenswichtige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente ausgeschieden werden, bevor der Körper sie über die Schleimhaut des Darms aufnehmen kann. Studien zeigten, dass aufgrund des Durchfalls häufig ein Mangel an Kalium, Kalzium, Eisen und Magnesium besteht. Auch fehlen Vitamin B12, Folsäure und Vitamin D – was unter anderem anfällig für Infektionen macht und auch das Risiko für Darmkrebs steigern soll. Betroffene nehmen durch die Krankheit stark ab und fühlen sich schwach und ausgelaugt. Wir haben auf appoco bereits einen Artikel veröffentlicht, wie Betroffene damit umgehen können: Ernährungstabelle bei Morbus Crohn

Morbus Crohn Ernährung no go's

Morbus Crohn Selbstheilung

Immer wieder liest und hört man von Morbus Crohn Patienten, die mit alternativen Methoden, durch alternative Medizin oder komplementären Therapien Morbus Crohn geheilt haben wollen. Es ist tatsächlich so, dass zu Beginn der Krankheit der „Chronische“-Verlauf nicht immer klar definiert ist. Gerade jüngere Patienten können nach einer Diagnose mit einer massiven Umstellung der Ernährung diesen chronischen Verlauf einer zuvor mehrfach aufgetretenen Darmentzündung in sehr seltenen Fällen abwenden.

Hat sich eine Morbus Crohn Erkrankung bei einem Menschen aber etabliert, gibt es leider keine Heilung, sondern die Erkrankung ist nur gut behandelbar. Die Realität für hunderttausende Patienten in Deutschland mit einer chronischen Darmentzündung ist eine medikamentöse Behandlung der sehr unangenehmen Krankheit, ca. alle 3-6 Monate mit zum teil starken Beschwerden aufgrund der chronischen Entzündung im Darm.

Morbus-Crohn-Betroffene sollten keine Naturheilversprechen oder dubioser Medikation glauben schenken, sondern sich von Ärzt*innen oder Apotheker*innen beraten lassen. Morbus Crohn ist eine Autoimmunkrankheit, die durch eine gestörte Immunantwort des Körpers schubartig die Entzündungen auslöst. Leider ist diese nicht einfach schnell heilbar, sondern traurige Realität für sehr viele Betroffene.

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Neue Medikamente für Morbus Crohn 2021

Da Morbus Crohn sehr verbreitet ist, mit ca. 320.000 Betroffenen in Deutschland allein, forscht die Pharmaindustrie seit Jahren an neuen und wirkungsvolleren Medikamenten. Die Suche umfasst pflanzliche Wirkstoffe für die beschwerdefreie Zeit (Remissionsphase), wie Myrre beispielsweise, als auch hochentwickelte Medikamente, die die Immunantwort betreffen.

Einige Medikamente, die sich 2021 in den letzten Phasen der Zulassung befinden, machen Hoffnung. So berichtete das Portal Gesundheitsstadt Berlin von einem neuen Wirkstoff namens „Olamkicept“, der sehr sicher und wirksam in den ersten beiden klinischen Studien abgeschnitten hat. Die bisherigen Medikamente gelten eher als „inadequat“, da sie sehr unspezifisch die Entzündung bekämpfen, oder körpereigene Abwehr dämpfen (Immunsuppressiva).

Neue Medikamente dagegen versuchen gezielt Botenstoffe oder spezifische Teile der Immunabwehr zu treffen. Bitte lassen Sie sich von Äzt*innen oder von darauf spezialisierten Apotheker*innen beraten, wie sie optimal mit dieser Krankheit umgehen.

Spezielle Diäten und Sonderernährungsformen bei Morbus Crohn

Es gibt zahlreiche spezielle Diäten, die von Magen-Darm-Spezialisten vorgeschlagen werden, um Morbus Crohn präventiv zu begegnen, oder in der Remissionsphase den Darm zu „heilen“. Da es allerdings momentan keine wissenschaftliche Hinweise auf eine spezielle Crohn-Diät gibt, ist es ratsam, sich bei der Ernährung an einer leichten Vollkost zu orientieren und diese auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten anzupassen. D.h. möglichst alle Nährstoffe optimal abzudecken, entzündungsförderliche Stoffe zu meiden und mit Ballaststoffen die Darmflora optimal zu unterstützen.

Da Morbus Crohn auch in akuten Phasen manchmal mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten einhergeht, ist es wichtig in diesen Phasen entsprechende Nahrungsmittel zu meiden. Standard „Diät-Pläne“ zu verfolgen ist hier wenig sinnvoll und führt oft zu Komplikationen. Besser ist es ein Ernährungstagebuch zu führen und darauf zu achten, welche Lebensmittel gut tun und welche nicht. Dann kann auch in der Remissionsphase dieses Lebensmittel eingeschränkt werden.

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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise zum Zusammenhang zwischen Medikamenten, Nährstoffen und Gesundheit bei chronischen Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt (CED) Er darf nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung durch Patienten verwendet werden und kann die Beratung durch einen Experten nicht ersetzen. Am besten melden Sie sich hier an, und können direkt von unserem Expertenwissen profitieren, sobald wir starten. Zum Thema Behandlung und Therapie fragen Sie ihren Arzt. Insbesondere bei schwerem Durchfall und starken Symptomen und Beschwerden sollten sie medizinische Hilfe suchen.

 

Quellen: 

https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/klinische-studie-prueft-neue-therapie-gegen-morbus-crohn-und-colitis-ulcerosa-15113/

https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/magen-und-darmerkrankungen/morbus-crohn-symptome-ursachen-therapie-740043-mehrseiter-6-ernaehrung.html

https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/magen-und-darmerkrankungen/morbus-crohn-symptome-ursachen-therapie-740043-mehrseiter-5-therapie.html

https://www.gastro-liga.de/aktionstage/aktionstag-chronischen-entzuendliche-darmerkrankungen-2021/

Website der Deutschen Morbus Crohn – und Colitis ulcerosa-Vereinigung

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