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Alkoholallergie: Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung

Alkohol ist ein weit verbreitetes Genussmittel und gehört für viele Menschen zu gesellschaftlichen Anlässen einfach dazu. Gerade in Deutschland gehört das kalte Bier nicht nur zu fast jedem Abendessen, sondern auch zum Fußball, zu jedem Fest & Co. Doch für manche Menschen kann der Konsum von Alkohol gefährlich sein. Eine Alkoholallergie ist eine seltene, aber ernsthafte Erkrankung, bei der das Immunsystem des Körpers auf Alkohol reagiert. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über Ursachen, Symptome, Diagnose, Behandlung und Vorbeugung von Alkoholallergie wissen müssen.

Wie Alkoholallergie entsteht

Alkoholallergie entsteht, wenn das Immunsystem des Körpers auf bestimmte Bestandteile im Alkohol (Ethanol) reagiert. Es ist jedoch nicht vollständig geklärt, welche Stoffe genau die allergische Reaktion auslösen. Einige Forscher vermuten, dass es sich eigentlich immer um bestimmte Inhaltsstoffe wie Histamine oder Sulfite handelt, die in einigen alkoholischen Getränken vorkommen. D.h. meistens liegt keine Allergie gegen Alkohol generell vor, sondern gegen einzelne alkoholische Getränke. D.h. nur weil das besagte abendliche Bier zu einer allergischen Reaktion führt, bedeutet das nicht, dass eine Allergie vorliegt.

Zudem gilt es auch eine Unverträglichkeit auszuschließen. Bier beispielsweise enthält Gluten und Hefe, die oft eine Unverträglichkeit auslösen können. Wein wiederum enthält sehr viele Histamin, dass sowohl eine allergische Reaktion als auch eine Unverträglichkeit auslösen kann. Bei einer Unverträglichkeit unterscheidet sich beispielsweise die Reaktion auf Weißwein (enthält weniger Histamin) deutlich von Rotwein. Ist der Wein besonders lieblich, ist auch das Histamin besonders hoch.

Bei Beschwerden sollte man also genau hinsehen und auf Anzeichen achten, die zeigen, dass dieses Getränk nicht vertragen wird und dann mit einem Arzt sprechen, ob ggf. eine Allergie vorliegen könnte.

Die Rolle des Immunsystems

Wenn das Immunsystem auf Alkohol reagiert, löst es eine allergische Reaktion aus. Das Immunsystem erkennt den Alkohol als Fremdstoff und produziert Antikörper, um ihn zu bekämpfen. Diese Antikörper können dann zu einer allergischen Reaktion führen. Aber meistens ist dies nicht der Fall, sondern es handelt sich um eine allergische Reaktion auf Inhaltsstoffe der Getränke. Speziell solche, die im Gärungsprozess entstehen, wie das Histamin. Dieses ist erstmal ein körpereigener Stoff, sollte dieser aber im Übermaß durch Nahrung zugeführt werden kann der Körper darauf reagieren.

Auch gibt es den Fall einer “Alkoholunverträglichkeit”. Alkohol wird schnell über die Schleimhäute im Körper aufgenommen, allerdings nur langsam abgebaut. Die Wirkung des Alkohols auf den Körper kennen natürlich viele als “Kater” – bei einer Alkoholunverträglichkeit ist diese Auswirkung deutlich größer. Betroffenen fehlt meist ein Enzym, um den Alkohol abzubauen. Daraus folgen Nebenwirkungen, die denen einer Alkoholallergie ähnlich sind – bereits ab einem kleinen Glas eines alkoholischen Getränkes.

Symptome von Alkoholallergie

Die Symptome einer Allergie auf Alkohol oder weiteren Inhaltstoffe von Wein & Co können von Person zu Person unterschiedlich sein und variieren je nach Schweregrad der Reaktion. Typische Symptome sind:

  • Hautausschlag
  • Juckreiz
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall
  • Schwindel
  • Atembeschwerden
  • Schwellungen im Gesicht oder an anderen Stellen des Körpers
  • Kopfschmerzen

 

Eine allergische Reaktion kann einen allergischen Schock (anaphylaktischen Schock) auslösen. Dies bezeichnet eine seltene, aber gefürchtete allergische Reaktion. Er tritt sehr plötzlich auf und kann durch das gleichzeitige Zusammenbrechen mehrerer Organsysteme sogar Lebensgefahr bedeuten. Daher sollte bei Verdacht auf allergische Beschwerden immer ein Arzt aufgesucht werden. 

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Diagnose von Alkoholallergie

Eine korrekte Diagnose ist wichtig, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Der Arzt wird zunächst eine körperliche Untersuchung durchführen und den Patienten nach seinen Symptomen befragen. Hier hilft es, wenn Sie protokolliert haben, wann und bei welchem Getränk und in welcher Menge die allergischen Symptome aufgetreten sind.

Wenn der Verdacht auf eine echte Ethanol-Allergie besteht, kann eine Blutuntersuchung oder ein Hauttest durchgeführt werden, um Antikörper im Blut oder eine allergische Reaktion auf der Haut nachzuweisen.

 

Behandlung von Alkohol-Allergie

Vermeidung von Alkohol

Die beste Methode zur Behandlung von Alkoholallergie ist die Vermeidung von Alkohol. Wenn Sie an einer Allergie leiden, sollten Sie alle alkoholischen Getränke meiden. Das klingt natürlich erstmal einleuchtend, allerdings aus unterschiedlichen Gründen ist es manchmal schwer, dies tatsächlich umzusetzen. Alkohol ist unter anderem in Saucen enthalten, ebenso auch in manchen Lebensmitteln (reife Bananen) enthalten. Eine Alkohol-Intoleranz kann auch auf diese geringen Mengen Alkohol reagieren.  

Weiterhin ist es manchmal schwierig in sozialen Situationen, in denen normalerweise Alkohol getrunken wird, diesen zu vermeiden. Eine klare Kommunikation der Allergie oder Intoleranz ist aber normalerweise kein Problem, da auch andere Lebensmittelunverträglichkeiten heute gesellschaftlich akzeptiert werden. Allergiker sollten immer versuchen, die allergieauslösende Stoffe (Allergene) zu vermeiden.

 

Alternative Getränke

Es gibt viele alkoholfreie Getränke, die eine gute Alternative zu alkoholischen Getränken darstellen. Dazu gehören Wasser, Säfte, Softdrinks, Tee und Kaffee. Auch alkoholfreies Bier, alkoholfreier Wein oder Sekt sind heute gut erhältlich, zum Teil auch in Restaurants. 

Sollte keine Allergie vorliegen, sondern eine Unverträglichkeit gegen Histmine, können auch alternative alkoholische Getränke konsumiert werden. Gin-Tonic beispielsweise ist gut geeignet, da bei der Destillierung von Gin so gut wie kein Histamin entsteht. Gleiches gilt für Wodka. Bei einer Glutenunverträglichkeit kann man heute glutenfreies Bier online kaufen.

 

Medikamente und Therapieoptionen

In einigen Fällen kann der Arzt Antihistaminika oder andere Medikamente verschreiben, um die Symptome einer allergischen Reaktion zu lindern. Eine Desensibilisierungstherapie wie bei anderen Allergenen gibt es bei Alkoholallergie aktuell nicht. 

 

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Umgang mit Alkoholallergie im Alltag

Tipps für ein alkoholfreies Leben

Es kann schwierig sein, in sozialen Situationen auf Alkohol zu verzichten, aber es ist wichtig, dies zu tun, um Komplikationen zu vermeiden. Hier sind einige Tipps für ein alkoholfreies Leben:

  • Erklären Sie Ihren Freunden und Ihrer Familie, dass Sie an einer Allergie leiden und nicht in der Lage sind Alkohol zu trinken.
  • Bestellen Sie in Restaurants und Bars alkoholfreie Getränke. Alkoholfreies Bier beispielsweise ist sozial gut akzeptiert.
  • Stellen sie sich als “Fahrer” zur Veranstaltung zur Verfügung.


Was tun bei einem versehentlichen Konsum von Alkohol?

Wenn Sie versehentlich Alkohol konsumieren, sollten Sie so schnell wie möglich medizinische Hilfe suchen. Wenn Sie schwerwiegende Symptome wie Atembeschwerden oder Schwellungen im Gesicht haben, suchen Sie sofort einen Arzt auf. Ein allergischer Schock kann lebensgefährlich sein. Spüren Sie beginnende Atemnot müssen Sie sofort den Notarzt rufen.  

Mögliche Komplikationen und Risiken:

Eine Alkoholallergie kann schwerwiegende Komplikationen verursachen, insbesondere wenn sie nicht diagnostiziert und behandelt wird. Mögliche Komplikationen sind:

  • Anaphylaktischer Schock
  • Schwerwiegende Atembeschwerden
  • Herz-Kreislauf-Probleme

Langzeitfolgen von Alkoholallergie

Es gibt keine bekannten langfristigen Folgen einer Alkoholallergie. Wenn Sie jedoch unbehandelt bleiben, können schwerwiegende Komplikationen auftreten, sollten sie Ihren Alkoholkonsum nicht aufgegeben. Eine Alkoholallergie kann allerdings psychologische Auswirkungen haben, insbesondere wenn sie das soziale Leben beeinträchtigt. Menschen mit Alkoholallergie können sich ausgeschlossen oder isoliert fühlen.


Wie man das Immunsystem stärkt

Es gibt keine spezifischen Maßnahmen, um das Immunsystem zu stärken, aber eine gesunde Lebensweise kann dazu beitragen, das Immunsystem zu unterstützen. Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und Stressabbau. Allerdings ist das kein Garant dafür, dass sich dadurch die Symptome verringern und Genuss von Alkohol wieder problemlos möglich wird. Auch eine Alkohol-Unverträglichkeit wird dadurch selten verringert. Bei einer Histamin-Intoleranz kann eine gesunde Ernährung helfen die Menge an Histamin in der Nahrung zu reduzieren. Auch eine Reduzierung des Gluten durch eine Änderung der Ernährung kann helfen, wenn beispielsweise eine Guten-Unverträglichkeit vorliegt (Bier Unverträglichkeit). 


Fazit

Eine Alkoholallergie kann schwerwiegende Komplikationen verursachen, wenn sie nicht diagnostiziert und behandelt wird. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, welche Symptome auf eine Alkoholallergie hinweisen können, um schnell eine korrekte Diagnose zu erhalten. Wenn Sie vermuten, dass Sie an einer Alkoholallergie leiden, sollten Sie einen qualifizierten Arzt aufsuchen und sich über Behandlungsmöglichkeiten informieren.

Es gibt viele Möglichkeiten, um ein alkoholfreies Leben zu führen und soziale Situationen ohne Alkohol zu genießen. Es ist wichtig, Freunde und Familie über Ihre Allergie zu informieren und alternative Getränke zur Hand zu haben. Wenn Sie versehentlich Alkohol konsumieren, sollten Sie sofort medizinische Hilfe suchen.

Die Vorbeugung von Alkoholallergie umfasst die Vermeidung von Auslösern und die Stärkung des Immunsystems durch eine gesunde Lebensweise. Es ist auch wichtig, Ihre Risikofaktoren zu kennen und eine Familie oder einen Arzt darüber zu informieren, wenn Sie allergisch auf bestimmte Nahrungsmittel oder Medikamente reagieren.

Insgesamt kann eine Alkoholallergie schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit und das soziale Leben haben. Es ist jedoch möglich, ein erfülltes und glückliches Leben ohne Alkohol zu führen.

Unsere appoco Gesundheitscoaches zum Thema

Wichtig: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise zum Zusammenhang zwischen Ernährung, Alkohol und Alkoholallergie. Er darf nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden und kann die Beratung durch einen Experten nicht ersetzen. Bitte verlassen Sie sich nicht nur auf diese Tipps und suchen Sie bei starken Beschwerden einen Arzt auf.

 

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