pflanzliche Mittel

Wie man eine chronische Blasenentzündung mit homöopathischen Mitteln behandeln kann

Eine der häufigsten Erkrankungen im Intimbereich ist die Blasenentzündung. Viele kennen die ersten Anzeichen: Ständig “müssen müssen” sprich gesteigerter Harndrang, brennende Schmerzen beim Wasserlassen… Eine Blasenentzündung, auch Zystitis genannt, ist eine häufige Infektion der Harnwege, die durch Bakterien verursacht wird. Sie tritt bei Frauen häufiger auf als bei Männern und kann in einigen Fällen chronisch werden. Während die konventionelle Medizin in der Regel Antibiotika zur Behandlung von Blasenentzündungen verschreibt, gibt es auch alternative Behandlungsmethoden wie Homöopathie, die bei manchen Patienten erfolgreich sein können. Vor allem bei häufig auftretender oder chronischer Erkrankung sollte eine Therapie mit Antibiotika möglichst vermieden werden. Wichtiger Hinweis: Man muss unterscheiden zwischen einer gelegentlichen (akute Zystitis) und einer chronischen Blasenentzündung (chronische Zystitis). Letztere, um die es bei diesem Artikel geht, ist definiert als wiederkehrende oder anhaltende Symptome einer Blasenentzündung, deren Beschwerden länger als sechs Wochen andauern. Die Symptome können mild bis schwer sein und die Lebensqualität der betroffenen Person bisweilen sehr stark beeinträchtigen. Chronische Blasenentzündungen sind allerdings relativ selten, betreffen jedoch hauptsächlich Frauen im Alter zwischen 20 und 50 Jahren.

Es wird geschätzt, dass bis zu 10% der Frauen mindestens einmal in ihrem Leben an einer chronischen Blasenentzündung leiden.

Der Grund für Blasenentzündung: E.-Coli Bakterien gelangen in die Blase

E.-Coli Bakterien-Stämme leben im Darm und sind dort ein ganz normaler Teil der Darmflora. Allerdings gelangen Sie manchmal aufgrund der “räumlichen Nähe” auch in den Harnweg. Beispielsweise beim Geschlechtsverkehr. Diese Bakterien sind der Hauptauslöser für Harnwegsinfektionen. Frauen haben eine deutlich kürzere Harnröhre und sind daher auch häufiger von Blasenentzündung betroffen, da die Bakterien schneller bis in die Blase gelangen können und somit schneller Infektionen ausgelöst werden können.

Es gibt aber noch verschiedene weitere Faktoren, die zu einer chronischen Blasenentzündung beitragen können, wie z. B.:

  • Rezidivierende Infektionen: Wiederkehrende Infektionen können die Blasenschleimhaut beschädigen und das Risiko einer chronischen Blasenentzündung erhöhen.
  • Strukturelle Probleme: Eine Verengung der Harnröhre oder ein zurückgehaltener Urin können dazu führen, dass Bakterien regelmäßig in der Blase verbleiben und Infektionen verursachen.
  • Immunschwäche: Ein geschwächtes Immunsystem kann das Risiko einer chronischen Blasenentzündung erhöhen.
  • Hormonelle Veränderungen: Hormonelle Veränderungen im Zusammenhang mit Schwangerschaft, Menopause oder hormoneller Verhütung können das Risiko einer Blasenentzündung zeitweise erhöhen.

 

Symptome chronischer Blasenentzündung

Die Beschwerden einer chronischen Blasenentzündung können ähnlich wie bei akuten Blasenentzündungen sein, aber sie können länger andauern und schwerwiegender sein. Zu den typischen Symptomen gehören:

  • Häufiger Harndrang, plötzlicher Harndrang, besonders starker Harndrang
  • Brennen oder schneidende Schmerzen beim Wasserlassen
  • Trübes oder blutiger Urin
  • Schmerzen und Entzündung im Unterleib oder in der Blase
  • Fieber oder Müdigkeit

 

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen? Es ist wichtig, einen Arzt aufzusuchen, wenn die Symptome einer Blasenentzündung länger als ein paar Tage anhalten oder schwerwiegend sind. Der Arzt kann eine angemessene Diagnose stellen und eine Behandlung empfehlen, um mögliche Komplikationen zu vermeiden

 

Homöopathie und Blasenentzündung

Homöopathie ist eine alternative Behandlungsmethode, die auf dem Prinzip der Ähnlichkeit beruht, d.h. dass eine Substanz, die bei einem gesunden Menschen bestimmte Symptome hervorrufen kann, in einer sehr kleinen Dosis bei einem kranken Menschen verwendet wird, um ähnliche Symptome zu behandeln. Homöopathie wird oft als sanfte, natürliche und sichere Behandlungsoption betrachtet und kann bei einigen Menschen erfolgreich bei der Behandlung von Blasenentzündungen sein. Es ist wissenschaftlich übrigens nicht bewiesen, ob die erfolgreichen Therapien durch die homöopathische Behandlung selbst oder den Placebo-Effekt begründet ist. Da homöopathische Methoden im umgangssprachlichen Sinne aber auch vorbeugende Maßnahmen, pflanzliche Wirkstoffe und Änderungen des Lebensstil umfassen, wollen wir in diesem Artikel nicht zu stark auf die Unterschieden zwischen der klassischen Homöopathie und der konventionellen Medizin eingehen.

Nur in aller Kürze: Homöopathie unterscheidet sich von der konventionellen Medizin in mehreren Aspekten. Zum Beispiel betrachtet Homöopathie den ganzen Menschen und nicht nur das betroffene Organ, und es gibt keine Standarddosierungen für homöopathische Mittel. Außerdem werden homöopathische Mittel in der Regel sehr verdünnt, was bedeutet, dass sie sehr geringe Mengen der ursprünglichen Substanz enthalten. Menschen, die sich für Homöopathie entscheiden, tun dies oft aus verschiedenen Gründen. Einige bevorzugen eine natürliche und sanfte Behandlungsoption, während andere negative Erfahrungen mit konventioneller Medizin gemacht haben und alternative Behandlungsmethoden ausprobieren möchten.

Es gibt verschiedene homöopathische Mittel, die bei der Behandlung von Blasenentzündungen helfen können. Ein qualifizierter Homöopath wird die individuellen Symptome des Patienten berücksichtigen, um das richtige homöopathische Mittel zu wählen. Einige der besten homöopathischen Mittel zur Behandlung von Blasenentzündungen sind:

  • Cantharis: Dieses Mittel wird oft bei starkem Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen verwendet. (Cantharis Blasen Globuli velati)
  • Apis mellifica: Dieses Mittel wird häufig bei Schmerzen oder Schwellungen in der Blase oder den Nieren verwendet.
  • Staphysagria: Dieses Mittel wird oft bei wiederkehrenden Blasenentzündungen oder bei Infektion nach dem Geschlechtsverkehr eingesetzt.
  • D-Mannose: Der natürliche Einfachzucker D-Mannose umhüllt die Krankheitserreger und verhindert deren Vermehrung

Wie und wann diese Mittel eingenommen werden sollten

Die Dosierung und Einnahme von homöopathischen Arzneimitteln sollte immer von einem qualifizierten Gesundheitscoach und Heilpraktiker empfohlen werden, der die individuellen Symptome des Patienten berücksichtigt. Homöopathische Mittel werden in der Regel in Form von Globuli oder Tropfen eingenommen und sollten unter der Zunge gelöst werden. Es ist wichtig, homöopathische Mittel regelmäßig und über einen längeren Zeitraum einzunehmen, um eine Wirkung zu erzielen.

Auch mit pflanzlichen Mitteln können Blasenentzündungen erfolgreich behandelt werden

Pflanzliche Medikamente (Phytopharmaka) können sowohl die Symptome der Blasenentzündung behandeln, als auch wirksam den Körper gegen die Infektion in der Blase unterstützen. Antibakterielle und harntreibende pflanzliche Mittel, beispielsweise in Blasen-Tee, reduzieren die Anzahl der entzündungsauslösenden Bakterien in der Blase. Andere Wirkstoffe wirken primär krampflösend und nehmen damit Schmerzen, oder unterstützen die Schleimhaut dabei die Erreger abzuschütteln.

Folgende Tipps sollten Sie beherzigen, wenn Sie immer wieder mit dem Thema Harnwegsinfektion kämpfen:

  • Trinken von ausreichend Flüssigkeit, insbesondere Wasser und ungesüßter Cranberry-Saft, um die Harnwege zu spülen und Krankheitserreger auszuspülen
  • Vermeidung von zuckerhaltigen Getränken und Alkohol, da diese das Wachstum von Bakterien fördern können
  • Verwendung von Baumwollunterwäsche, die atmungsaktiv ist und das Wachstum von Bakterien reduziert
  • Vermeidung von eng anliegender Kleidung und von feuchten Badeanzügen oder Sportkleidung
  • Toilettengänge nicht zu lange aufschieben und den Damm nach dem Toilettengang gründlich reinigen, um Krankheitserreger abzutöten
  • Vor dem Geschlechtsverkehr urinieren und danach duschen, um Bakterien auszuspülen
  • Vermeidung von übermäßigem Gebrauch von Antibiotika, da dies das Risiko von Antibiotika-resistenten Bakterien erhöhen kann
  • Verwendung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr, um das Risiko von sexuell übertragbaren Infektionen zu reduzieren, die zu Blasenentzündungen führen können
  • Vermeiden kalter Füße 

Die wichtigsten pflanzlichen Mitteln im Überblick

Heilpflanzen gegen Blasenentzündung:
  1. Harn treibende Tees (“Nierentee”) enthalten Goldrutenkraut, Schachtelhalmkraut oder Birkenblättern zum Ausspülen der Bakterien und zur Unterstützung der Nieren.
  2. Cranberry-Saft und Blaubeeren-Präparate: Diese unterstützen die Blasenschleimhaut, so dass sich Bakterien nicht festsetzen können und besser ausgespült werden können
  3. Meerrettich und Ingwer wirken antibakteriell und wirken gegen die Entzündung.
  4. Apfelessig: Die antibakterielle Wirkung des Apfelessig soll dabei helfen, wenn man ihn in Wasser aufgelöst trinkt, in der Blase die Bakterienkonzentration zu vermindern. Das hilft dem Körper den Infekt zu bekämpfen.
 
Wärme gegen Krämpfe:
  1.  Wärme, beispielsweise durch eine Wärmflasche helfen gegen unangenehme Krämpfe im Unterleib, die ein häufiges Symptom von Blasenentzündungen sind.
  2. Sitzbäder mit Kamille oder Zinnkraut wirken entzündungshemmend und lindert ebenfalls die Schmerzen durch die Wärme 
 
Grundsätzlich gilt natürlich viel trinken, damit die Blase ausgespült wird, sowie die übliche Ruhe und Erholung bei Krankheiten.

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Vorsicht bei Herz- und Nierenerkrankungen oder starken Symptomen

Bei starken Symptomen, Fieber und einer langanhaltenden Blasenentzündung gehen Sie bitte zum Arzt. Auch wenn Sie an einer Herz oder Nierenerkrankung leiden – dann müssen Sie die Flüssigkeitsmenge und pflanzlichen Medikamente mit einem Arzt besprechen. Sollten sie regelmäßig Medikamente einnehmen, bitte besprechen Sie die Gabe pflanzlicher Mittel mit einem Apotheker, bevor sie zu Tees und Co. greifen. Es können auch bei der Behandlung mit einem pflanzlichen Arzneimittel Wechselwirkungen mit Medikamenten auftreten. Zudem ist nicht jedes Produkt für jeden Art Harnwegsinfektion gleichermaßen geeignet.

Manchmal müssen Antibiotika her

Auch wenn Naturheilkunde einen großen Einfluss auf die Abheilung einer Blasenentzündung haben, ist manchmal eine medikamentöse Therapie mit Antibiotika unvermeidbar. Eine schwere Harnweginfektion ist nicht zu unterschätzen. Die Behandlung von entzündlichen Erkrankungen per Antibiotika ist bei starken Beschwerden oder häufig wiederkehrenden Infekten nicht zu vermeiden.

Hier kann Sie eine Beratung durch Apotheker dabei unterstützen, die Darmflora während der Antibiotika-Therapie mit speziellen Nährstoffzugaben zu schützen. Vor allem aber muss die Darmflora nach einer Antibiotika-Therapie wieder aufgebaut werden. Auch gibt es verschiedene pflanzliche Mittel um Blasenentzündungen langfristig vorzubeugen. Sollten Sie häufig Blasenentzündung haben, bitte lassen Sie sich von einem Experten hier oder in einer Apotheke vor Ort beraten. 

 

Wichtig: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise zum Zusammenhang zwischen Naturheilkunde, Lebensstil und Blasenentzündung. Er darf nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden und kann die Beratung durch einen Experten nicht ersetzen. Bitte verlassen Sie sich nicht nur auf pflanzliche Wirkstoffe und suchen bei starken Beschwerden einen Arzt auf. Bei Erkrankungen der Nieren, bitte suchen Sie unbedingt einen Arzt auf, bevor sie einen Harnwegsinfekt selbstständig behandeln. Auch bei leichten Beschwerden.

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