Rita Truthmann
Apothekerin Rita Truthmann approbierte Apothekerin Spezialistin für Darmgesundheit Ausgebildete Gesundheitscoachin
Kinder und Jugendliche, die von ADS oder ADHS betroffen sind haben oft große Probleme in der Schule oder im sozialen Miteinander. Natürlich wollen Eltern hier helfen. Die schulmedizinische Antwort sind neben Konzentrationstraining und Verhaltenstherapie auch Medikamente. Medikamente werden in der Regel erst verschrieben, wenn ein Kind oder Jugendlicher stark hyperaktiv ist, sich gar nicht konzentrieren kann, ein gestörtes Sozialverhalten zeigt oder sogar psychische Probleme wie Depression oder Angsterkrankung dazu kommen.
Diese Medikamente sind bei Eltern sehr umstritten. Fallen sie doch sogar teilweise unter das Betäubungsmittelgesetz und kommen laut aktuellen Studien bei ca. 12% der Kinder und Jugendliche mit Nebenwirkungen daher. Daher suchen Eltern nach der Diagnose Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung erstmal nach sanften Alternativen.
Warum manche Kinder ADS oder ADHS entwickeln ist nicht wissenschaftlich endgültig geklärt. Neben erblichen Faktoren kommen auch soziale Faktoren dazu, wie Trennung der Eltern, inkonsequente Erziehung oder häufiger Streit. Auch Komplikationen bei Schwangerschaft oder Geburt (z.B. Frühgeburten) werden zu den Einflussfaktoren gezählt. Auch wenn die Ursachen nicht klar belegt sind, so kann die Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen durchaus wissenschaftlich nachgewiesen werden.
Laut aktueller Studienlage gelten folgende Faktoren als nachgewiesene Einflussfaktoren auf die Entwicklung von ADHS und ADS:
Biologische Faktoren:
Umweltbedingte Faktoren:
Es sind die Regelkreise im Gehirn, die das Zusammenwirken von Motivation, Emotion, Kognition und Bewegungsverhalten realisieren und steuern und am Ende die ADHS Symptome hervorrufen. Neuronale Dysfunktionen (Funktionsstörungen) dieser Regelkreise führen zu einem Über- oder Unterangebot an Botenstoffen, sogenannte Neurotransmitter, in bestimmten Gehirnregionen. Die Wissenschaft weiß heute, dass vor allem die Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin hier entweder zu viel oder zu wenig vorliegen. Die betroffenen Kinder „stellen sich nicht nur so an“, sondern es gibt ganz konkrete chemische Prozesse im Hirn, die nicht so funktionieren, wie es normalerweise in diesem Alter die Regel wäre.
Erst einmal gilt es zu unterscheiden zwischen klassischen Arzneimitteln, pflanzlichen Medikamenten (Phytopharmaka) und homöopathischen Präparaten (zum Beispiel Globuli).
In der Naturheilkunde werden pflanzliche Medikamente eingesetzt, die Wirkstoffe aus der Natur nutzen, beispielsweise Bachblüten, Kamille oder Wirkstoffe aus dem grünen Hafer. Deren Wirkung ist wissenschaftlich bewiesen.
Homöopathie ist eine 200 Jahre alte traditionelle ganzheitliche Behandlung mit stark verdünnten Arzneimitteln, deren Wirkung wissenschaftlich noch umstritten ist, auf die aber viele Betroffene schwören. Der Begriff „Homöopathische Behandlung von ADHS“ wird auch oft synonym mit der Naturheilkunde benutzt. Tatsächlich ist dies aber etwas anderes.
Die Schulmedizin setzt bei den Medikamenten primär darauf die Symptome der Störungen zu bekämpfen und dem ADHS Kind damit ein normaleres Leben zu ermöglichen. Dazu greifen die Medikamente in den Neurotransmitter-Haushalt ein, um dort eine Veränderung zu erzeugen und die psychische Störung so zu verringern. Beispielsweise werden so Hyperaktivitätssymptome der Kinder für 4-12 Stunden gedämpft. Es ist allerdings so, dass aktuell die Langzeitstudien zu der Wirkung dieser Medikamente nicht eindeutig sind. Es wurden beispielsweise auch Wachstumsstörungen oder depressive Verstimmungen bis zur Selbsttötungsabsicht bei zu starker Dosierung beobachtet.
Auch sind Nebenwirkungen alles andere als selten. Dazu gehören Schlafstörungen oder Gewichtsverlust, was je nach Präparat bei immerhin 10 von 100 Kindern vorkommt. Daher versucht auch die Schulmedizin zunächst mit anderen Therapieformen den Kindern und Jugendlichen zu helfen die Störung zu verringern, bevor die starken Medikamente wie Ritalin (Methylphenidat) zur Minderung von ADHS Symptomen eingesetzt werden. Die Nebenwirkungen sind der wichtigste Grund, warum Eltern ihr Kind homöopathisch behandeln wollen, bevor sie stärkere Mittel einsetzen. Dennoch ist eine schulmedizinische Therapie bei manchen Kindern nicht vermeidbar. Ebenso wie ein Kind mit Diabetes jeden Tag Insulin braucht, brauchen auch ADHS Kinder mit schwerem ADHS täglich Medikamente. ADHS natürlich behandeln ist meist nur bei leichten Formen der Krankheit eine realistische Möglichkeit dem Kind zu helfen.
Naturheilkunde wird als komplementäre Medizin bezeichnet. Das bedeutet, dass nicht verschreibungspflichtige Präparate aus der Natur therapiebegleitend eingesetzt werden. Diese ersetzen nicht andere Therapieformen, wie beispielsweise Verhaltenstherapie oder Konzentrationstraining. Auch ersetzen sie nicht die Arbeit, die die Eltern machen müssen, um den Kindern ein besseres Umfeld zu schaffen.
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