Lavendel eingesetzt bei ADS und ADHS

Pflanzliche Mittel und Homöopathie gegen ADS und ADHS: Das hilft wirklich!

Kinder und Jugendliche, die von ADS oder ADHS betroffen sind haben oft große Probleme in der Schule oder im sozialen Miteinander. Natürlich wollen Eltern hier helfen. Die schulmedizinische Antwort sind neben Konzentrationstraining und Verhaltenstherapie auch Medikamente. Medikamente werden in der Regel erst verschrieben, wenn ein Kind oder Jugendlicher stark hyperaktiv ist, sich gar nicht konzentrieren kann, ein gestörtes Sozialverhalten zeigt oder sogar psychische Probleme wie Depression oder Angsterkrankung dazu kommen.

Diese Medikamente sind bei Eltern sehr umstritten. Fallen sie doch sogar teilweise unter das Betäubungsmittelgesetz und kommen laut aktuellen Studien bei ca. 12% der Kinder und Jugendliche mit Nebenwirkungen daher. Daher suchen Eltern nach der Diagnose Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung erstmal nach sanften Alternativen.

Der Grund für ADS und ADHS: Nicht endgültig geklärt. 

Warum manche Kinder ADS oder ADHS entwickeln ist nicht wissenschaftlich endgültig geklärt. Neben erblichen Faktoren kommen auch soziale Faktoren dazu, wie Trennung der Eltern, inkonsequente Erziehung oder häufiger Streit. Auch Komplikationen bei Schwangerschaft oder Geburt (z.B. Frühgeburten) werden zu den Einflussfaktoren gezählt. Auch wenn die Ursachen nicht klar belegt sind, so kann die Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen durchaus wissenschaftlich nachgewiesen werden.

Laut aktueller Studienlage gelten folgende Faktoren als nachgewiesene Einflussfaktoren auf die Entwicklung von ADHS und ADS:

Biologische Faktoren:

  • Genetische Veranlagung: ADHS wird als teils erblich angesehen. Studien haben gezeigt, dass Menschen mit einer Verwandten ersten Grades, die an ADHS leiden, ein höheres Risiko haben, ebenfalls ADHS zu entwickeln.
  • Neurobiologie: Manche Studien deuten darauf hin, dass Veränderungen im Gehirn, insbesondere im Dopamin- und Noradrenalinstoffwechsel, eine Rolle bei der Entstehung von ADHS spielen können.

 

Umweltbedingte Faktoren:

  • Nikotin- und Alkoholexposition während der Schwangerschaft
  • Frühgeburt und niedriges Geburtsgewicht
  • Traumatische oder belastende frühkindliche Erfahrungen
  • Umweltverschmutzung:

 

Es sind die Regelkreise im Gehirn, die das Zusammenwirken von Motivation, Emotion, Kognition und Bewegungsverhalten realisieren und steuern und am Ende die ADHS Symptome hervorrufen. Neuronale Dysfunktionen (Funktionsstörungen) dieser Regelkreise führen zu einem Über- oder Unterangebot an Botenstoffen, sogenannte Neurotransmitter, in bestimmten Gehirnregionen. Die Wissenschaft weiß heute, dass vor allem die Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin hier entweder zu viel oder zu wenig vorliegen. Die betroffenen Kinder “stellen sich nicht nur so an”, sondern es gibt ganz konkrete chemische Prozesse im Hirn, die nicht so funktionieren, wie es normalerweise in diesem Alter die Regel wäre.

Welche Medikamente gibt es gegen ADHS bei Kindern und Jugendlichen?

Erst einmal gilt es zu unterscheiden zwischen klassischen Arzneimitteln, pflanzlichen Medikamenten (Phytopharmaka) und homöopathischen Präparaten (zum Beispiel Globuli).

In der Naturheilkunde werden pflanzliche Medikamente eingesetzt, die Wirkstoffe aus der Natur nutzen, beispielsweise Bachblüten, Kamille oder Wirkstoffe aus dem grünen Hafer. Deren Wirkung ist wissenschaftlich bewiesen.

Homöopathie ist eine 200 Jahre alte traditionelle ganzheitliche Behandlung mit stark verdünnten Arzneimitteln, deren Wirkung wissenschaftlich noch umstritten ist, auf die aber viele Betroffene schwören. Der Begriff “Homöopathische Behandlung von ADHS” wird auch oft synonym mit der Naturheilkunde benutzt. Tatsächlich ist dies aber etwas anderes.

Die Schulmedizin setzt bei den Medikamenten primär darauf die Symptome der Störungen zu bekämpfen und dem ADHS Kind damit ein normaleres Leben zu ermöglichen. Dazu greifen die Medikamente in den Neurotransmitter-Haushalt ein, um dort eine Veränderung zu erzeugen und die psychische Störung so zu verringern. Beispielsweise werden so Hyperaktivitätssymptome der Kinder für 4-12 Stunden gedämpft. Es ist allerdings so, dass aktuell die Langzeitstudien zu der Wirkung dieser Medikamente nicht eindeutig sind. Es wurden beispielsweise auch Wachstumsstörungen oder depressive Verstimmungen bis zur Selbsttötungsabsicht bei zu starker Dosierung beobachtet. 

Auch sind Nebenwirkungen alles andere als selten. Dazu gehören Schlafstörungen oder Gewichtsverlust, was je nach Präparat bei immerhin 10 von 100 Kindern vorkommt. Daher versucht auch die Schulmedizin zunächst mit anderen Therapieformen den Kindern und Jugendlichen zu helfen die Störung zu verringern, bevor die starken Medikamente wie Ritalin (Methylphenidat) zur Minderung von ADHS Symptomen eingesetzt werden. Die Nebenwirkungen sind der wichtigste Grund, warum Eltern ihr Kind homöopathisch behandeln wollen, bevor sie stärkere Mittel einsetzen. Dennoch ist eine schulmedizinische Therapie bei manchen Kindern nicht vermeidbar. Ebenso wie ein Kind mit Diabetes jeden Tag Insulin braucht, brauchen auch ADHS Kinder mit schwerem ADHS täglich Medikamente. ADHS natürlich behandeln ist meist nur bei leichten Formen der Krankheit eine realistische Möglichkeit dem Kind zu helfen.

Kostenloses Webinar: Darmgesundheit & Immunsystem

Jetzt kostenloses Webinar mit appoco Expertin Dr. Uta Schettler herunterladen

  • Erfahren Sie, wie Darmgesundheit und Immunsystem zusammen hängen
  • On-demand: Jederzeit abrufbar 
  • Absolut kostenlos & ohne Verpflichtungen
Datenschutz*
 

Die wichtigsten pflanzlichen Mittel im Überblick

Naturheilkunde wird als komplementäre Medizin bezeichnet. Das bedeutet, dass nicht verschreibungspflichtige Präparate aus der Natur therapiebegleitend eingesetzt werden. Diese ersetzen nicht andere Therapieformen, wie beispielsweise Verhaltenstherapie oder Konzentrationstraining. Auch ersetzen sie nicht die Arbeit, die die Eltern machen müssen, um den Kindern ein besseres Umfeld zu schaffen.

 

Heilpflanzen und Nährstoffe gegen ADS und ADHS:
  1. Omega-3-Fettsäuren:  Omega-3-Gaben zeigten in verschiedenen Studien signifikante Effekte auf die AD(H)S-Symptome. Insbesondere ein Mangel der ω-3-Fettsäure Docosahexaensäure (DHA), der ω-6-Fettsäuren Arachidonsäure (AA) und γ-Linolensäure (GLA) wurde bei AD(H)S Kindern nachgewiesen
  2. Zink: In verschiedenen Studien wurde nachgewiesen, das AD(H)S Kinder weniger Zink im Blut oder Urin hatten. Es zeigte sich zudem, dass Zink Nahrungsergänzungsmittel die Symptome bei Kindern etwas lindern konnte
  3. Magnesium und Vitamin B6: Gerade Vitamin B6 gilt als wirksam bei nervlichen Erkrankungen und zeigte in Studien auch Wirksamkeit gegen ADS / ADHS. Speziell die Unruhe nahm ab und die Aufmerksamkeit wurde verbessert.
  4. Grüner Hafer und Kamille: Die beruhigende Wirkung soll betroffenen Patienten helfen besser zu schlafen und damit ruhiger zu werden.
  5. Ginkgo Biloba: Ginko Extrakte sollen bei Konzentrationsstörungen helfen. Bekannt ist dieser Wirkstoff eher als Nahrungsergänzungsmittel für Senioren. Studien dazu zeigen aber durchaus eine Wirksamkeit auch bei einem Kind mit ADHS. Es muss allerdings bedacht werden, dass Ginko Biloba mit vielen Medikamenten interagiert und nicht ohne Expertenberatung eingesetzt werden sollte. 
  6. Brahmi: Das indische auch als Brahmi Bacopa monniere bekannte “kleine Fettblatt” wird in Indien seit Jahrhunderten in der ayurvedischen Medizin eingesetzt. Studien zeigten eine Verbesserung der Gedächtnisfunktionen, die aber bislang vor allem an Erwachsenen erforscht wurde. Zuletzt wurde vermehrt geforscht und eine erste Studie in Indien zeigten auch eine Wirksamkeit im Verhalten von Kindern und Jugendlichen mit ADHS.
  7.  Gotu Cola: Das auch als Gotu Cola Centella asiatica bekannte asiatische Kraut mit dem Namen “indischer Wassernabel” gilt ebenfalls als Wirksam gegen ADHS. Die wissenschaftliche Forschung aus dem Jahr 2017 führt dies vor allem auf den hohen Vitamin B6 Gehalt zurück (siehe oben). Weitere Studien zu langfristigen Wirkung bei Kindern und Jugendlichen oder der Dosierung und Standardisierung als Medikament fehlen bislang. 
 
Auch wenn Naturheilkunde einen großen Einfluss auf ADS und ADHS haben, ist manchmal eine medikamentöse Therapie zur ADHS Behandlung unvermeidbar. Auch sind pflanzliche Mittel teilweise hochwirksam und interagieren mit Arzneimitteln (auch andere pflanzliche Medikamente). Bitte lassen Sie sich von einem Experten beraten. Auch homöopathische Arzneimittel können Sie einsetzen. Es gibt dazu einige Studien, die zwar keine Wirksamkeit des Mittels, aber eine Wirksamkeit der Therapie nachweisen können. Diese ging auch teilweise über den zu erwartenden Placebo Effekt hinaus. Da homöopathische Therapie aber immer eine Betrachtung des Individuums und eine individuelle Empfehlung voraussetzt, haben wir einzelne Mittel hier nicht im Detail aufgeführt und bewertet. Zu den häufig bei homöopathischer Therapie verordneten Mittel gehören Schüßler-Salze (beispielsweise Kalium Phosphoricum Nr. 5), aber auch Staphisagria D12 und Chamomilla D12.  

appoco - Ihr persönlicher Gesundheitscoach

Fragen Sie echte Experten, die sich ganzheitlich für Sie interessieren. Unabhängige Gesundheitsberatung durch hochqualifizierte Apotheker und Naturheilkundler.

Probieren Sie es aus, für nur 9,95 € werden sie erste Fragen los und können Ihren Experten kennenlernen. Buchen Sie eine umfangreiche Beratung, wird ihnen dieser Betrag natürlich angerechnet!

Unsere Experten zum Thema:

Wichtig: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise zum Zusammenhang zwischen Naturheilkunde, homöopathische Mittel und Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom  / Aufmerksamkeitsdefizit Hyperaktivitätsstörung. Er darf nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden und kann die Beratung durch einen Experten nicht ersetzen. Bitte verlassen Sie sich nicht nur auf pflanzliche Wirkstoffe und suchen Sie einen Arzt auf. Quellen: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/ https://www.gesundheitsinformation.de/was-kann-kindern-und-jugendlichen-mit-adhs-helfen.html https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2005/daz-24-2005/uid-14100

Mehr zum Thema Naturheilkunde